Das Museum auf St. Popura nahm die Bilder entgegen und versicherte dem Retter, dass sie die höchste Sicherheit aufbringen werden um die Werke zu beschützen und dass diesen niemals wieder etwas geschehen würden. Noch am selben Tag wurden die Bilder in den stärksten Tresor der Welt gebracht und werden wohl nur noch zu den am strengsten gesicherten Kunstausstellungen der Welt ausgestellt. Das Museum hatte dem wagemutigen Retter auch eine Belohnung angeboten welche dieser doch ablehnte und nicht annehmen wollte. Stattdessen sollte das Geld verwendet werden um weitere Museen und Bildungseinrichtungen auf der Welt zu bauen und es jeden ermöglichen sich an Kunst und Geschichte zu bereichern. Wir von der Zeitung feiern diese Großherzigkeit und den Enthusiasmus des Mannes und freuen uns sagen zu können, dass Jack O. Lantern die Welt um ein Stück der Kunstgeschichte bereichert und diese gerettet hat.
I: Herr Van Della Rovere, Sie haben die Ereignisse auf der Amara aus eigenen Augen miterlebt und diesen Höllenflug nur gerade so überstanden. Wie kommt es, dass sie sich nun dazu bereit erklären, sich mit uns darüber zu unterhalten?
V.D.R.: „Wissen Sie, die Welt muss einfach aus erster Hand erfahren wie es war auf diesem Flug dabei gewesen zu sein, was es hieß dort zu sein und diesen Flug zu überleben. Ich habe mich also dazu bereit erklärt mich dieser Sache anzunehmen und der Welt das Erlebte zu berichten.“
I: Ein edles Ziel von einem edlen Mann. Nun Herr Rovere fangen wir weiter vorne an. Wie kamen sie auf den Jungfernflug der Amara?
V.D.R: „Jeder der in meinen Kreisen verkehrt hat eine Einladung zu dem Flug bekommen. Da war es nicht verwunderlich, dass die werte Lady Ismay Astoria jene ihres Standes vom selben Geburtsrecht einladen ließ, um mit ihr diesen historischen Tag zu beginnen. Verwunderlicher war es dann doch schon, dass sie auch die Ärmeren einlud und somit erst das Chaos verursacht hatte. Eine Geste der Freundlichkeit der Welt gegenüber, welche mit den Füßen des Abschaums der Welt getreten wurde!“
Wir mussten Herrn Van Della Rovere beruhigen, er war noch immer schwer verletzt und sehr aufgebracht über den Anschlag auf die Amara, den Absturz und den versuchten Terroranschlag auf die Weltregierung in Mary Joa. Er blutete sogar noch unter seiner nun eisernen Maske und unter den Bandagen in seinem Gesicht.
I: Wollen Sie uns vielleicht erzählen, wie es auf der Amara mit diesem Angriff begonnen hatte? Wie ist die Amara in die Fängen der Terroristen geraten?
V.D.R: „Nun, ich kann ihn darüber nicht ganz so viel berichten. Ich wurde schon zuvor von einem Verbrecher der schlimmsten Sorte angegriffen und beinahe umgebracht. Nur durch das schnelle Eingreifen des Sicherheitspersonals und den fähigen Händen der Schiffsärzte konnte ich überleben. Doch ich bekam genug mit, um erzählen zu können was geschehen ist. Es war eine Durchsage des Kapitäns, welche das Schicksal vieler Menschen an Bord besiegelte. Ein Mann namens Aeternus Tacere hat mit Gewalt und blutigen Opfern unter dem Personal des Schiffes, worunter auch der Kapitän und sein Vize-Kapitän waren, die Amara unter seine Kontrolle gebracht und dies auf eine perfide Art und Weise verkündet. Er berichtete, dass er die Amara mit genug Sprengstoff, Schwarzpulver, Dynamit und Benzin ausgestattet hatte um Mary Joa zu vernichten. Man erinnere sich nur an die Schlucht in der Red Line, da weiß ein jeder, dass er nicht gelogen haben muss. Nach dieser Durchsage brach das Chaos auf dem Schiff aus. Ich und viele andere Adlige wurden als aller erstes von dem Schiff evakuiert, während eingeschleuste Marinesoldaten, Agenten und Sicherheitsleute der Amara gegen die Angreifer vorgingen. Ich bin mir fast schon sicher, dass die Regierung von diesem Verbrecher wussten, ihn aber nicht richtig einschätzen konnten.“
Wir erwarten noch bis zu dem Zeitpunkt des Interviews auf eine Stellungsnahme seitens der Weltregierung und des Großadmirals Dina Ishimaru.
I: Wie kamen Sie zu dieser Verletzung, welche doch nun schwerste Wunden und Narben in Ihrem Gesicht hinterlassen hat, Herr Rovere?
V.D.R: „Ich bin entstellt! Die Ärzte sagten mir, dass mein Gesicht für immer verzerrt und entstellt sein wird! Zwar konnten sie Haut von Rücken und Schultern nehmen um es einigermaßen wieder zu richten, doch werde ich niemals vollständig von diesem Angriff geheilt sein! Ich muss mit diesem Schandmal als Gesicht jetzt Leben! Wie es dazu kam fragen Sie, ja? Ich erzähle es Ihnen! Ich war unterwegs aus meinem Zimmer heraus, um auf der Amara in dem wundervollen Bad das warme Wasser zu genießen und erblickte eine wundervolle Frau auf dem Gang welche von einem fiesen Dreckskerl davon gezerrt wurde! Als Mann von Ehre konnte ich das nicht zulassen und so bot ich mich als neuer Begleiter für die Dame an, um sie so aus den Klauen dieses Widerlings zu befreien. Doch gerade als ich ihre Hand erfassen wollte griff mich dieser Mann an, er muss ein Pirat, dreckiger Rebell oder Mörder gewesen sein, welcher unglücklicherweise an Bord des Schiffes kam und die Einladung wohl aus den kalten toten Händen eines anderen gerissen haben muss, und verwandelte sich in ein mannshohes Monstrum mit vier Armen und Rasiermesser-scharfen Klauen und Zähnen! Er hatte schwarz funkelnde Augen, pechschwarz wie seine verrottende Seele es sein musste. Er stank nach fauligem Fleisch und aus seinem Kopf sprossen diese Antennen! Ein widerlicheres Ungeheuer habe ich nie gesehen, er musste ein Teufelsfruchtnutzer sein! Dieses Monster schlug mich durch meine Tür zurück in mein Zimmer und übergoss mich mit Säure! Ich habe versucht mich zu wehren und um mich geschlagen... an mehr erinnere ich mich nicht mehr, da die Schmerzen mir die Sinne nahmen und ich das Bewusstsein verlor. Ich erwachte erst wieder als die Durchsage die Amara ins Chaos stürzte. Ich kann nicht sagen was aus der grünhaarigen Schönheit geworden ist... doch hoffe ich, dass sie diesen Mann und die Amara überlebt hat und in Sicherheit ist...“
An dieser Stelle mussten wir das Interview für beenden, denn der Herr Van Della Rovere war zu mitgenommen und erschüttert über die Ereignisse und konnte diese noch nicht richtig verarbeiten. Wir hoffen, dass er sich schnell erholt und auch das jene Überlebende der Amara Hilfe bekommen. Unsere Gedanken sind bei den Opfern und den Hinterbliebenen.
Wie sich jedoch herausstellte, war der Mann und das Monster hinter dem Angriff auf Herr Rovere der gesuchte Pirat, Orias D. Mantaloris aus der Eternal Smile Piratenbande. Er soll auch gesehen worden sein, wie er mit der grünhaarigen Frau das Casino bestohlen hat und Wertgegenstände der fliehenden Passagiere an sich gerissen haben soll. Wir sind uns sicher, dass dieser hinterhältige Pirat bald in die weitreichenden Arme des Gesetzes gelangen wird und so die Welt ein Stück sicherer wird. Ob es sich bei der grünhaarigen Frau um ein Mitglied der gleichen Piratenbande gehandelt haben kann ist noch nicht bekannt. Beängstigend ist jedoch, dass man die Beiden in Begleitung von der Piratenkaiserin Ruri Mitsuno gesehen haben soll. Wie sie in die Ereignisse auf der Amara verstrickt ist, konnte noch nicht geklärt werden. Doch es ist nicht auszuschließen, dass sie etwas mit alledem zu tun haben könnte.
Der Jungfernflug der Amara sollte ein schönes, freudiges Ereignis sein. Ein Fest für, allem Anschein nach, zufällig gewählten Personen allen Altersgruppen, um Zeugnis abzulegen wenn Lady Gwendolyn und Lord Ismay Astoria sich ihren großen Traum von einem Luftschiff erfüllen. Doch noch vor dem Abendessen schallte eine Stimme durch die Korridore, die schreckliches Unheil verkünden sollte. Eine Stimme mit dem Namen Aeternus Tacere! Der berüchtigte Terrorist plante Mary Joa anzusteuern und das Schiff samt Passagieren dort abstürzen zu lassen. Die Durchsage war wie der Startschuss auf einer Pferderennbahn. Menschen rannten durcheinander, suchten nach Fluchtmöglichkeiten. Die Amara senkte sich in eine schiefe Lage, Möbel und Einrichtungsgegenstände standen zerstört, demoliert, in den Ecken. In der Spielehölle roch es nach verschüttetem Alkohol, Menschen kauerten in den Ecken – Das Restaurant sah aus wie ein Schlachtfeld. Doch beide Orte waren kein Vergleich zu den Korridoren, wo Wachen der Amara gegen Anhänger der Terroristen kämpften, keine Übersicht mehr vorhanden war und sich Leichen übereinander tummelten. Blut säumte die Gänge, Zivilisten mischten sich unter die Kämpfenden, andere Suchten nach Rettungsballons, Fallschirmen oder ähnliche Varianten von Board zu kommen. Mitarbeiter der Marine indessen hielt es nicht für Notwendig Hand in Hand mit den Sicherheitsleuten zu arbeiten. Während hilflos weinende Frauen und panische Männer einen Ausweg suchten, retteten sie lieber sich selbst. „Ich sollte es eigentlich machen, doch wie du siehst bin ich beschäftigt. Da müssen sich wohl andere drum kümmern.“, erklärte Soldat R. inmitten des Gefechts.
Doch nicht nur Terroristen stellten die Sicherheit an Board in Gefahr. Eine Vielzahl von Gästen erkannte deutlich streitende Passanten, Streitsuchende unter den zu Rettenden. Was anfänglich ein wunderbarer Ausflug unter seltsamen Umständen sein sollte, wurde noch vor dem letzten Tag zu einem Inferno aus Chaos, Blut und Verderben. Wir sprechen allen Angehörigen der Verstorbenen unser herzlichstes Beileid aus und hoffen dass die Zukunft weitere solcher Anschläge verhindern kann.
Dies schrieb die 40-jährige Gouvernante Mary W. Griswood in der Stunde der Not, als die Terrorzelle um Aeternus Tacere die Amara übernahm. Doch niemand ahnte zu diesem Zeitpunkt so recht, wie schlimm die Lage um die Passagiere wirklich bestimmt war. Sollte ich mir ein Versteck suchen oder lieber zu den Rettungsbooten eilen? Ich hatte mich jedenfalls dazu entschlossen, meine Kajüte zu verbarrikadieren und das Chaos auszusitzen. Etwa eine halbe Stunde nach der Durchsage donnerte dann eine gewaltige Stimme durch einen Korridor. "Kommt schnell aus Euren Kabinen. Die Terroristen werden Euch hier sterben lassen. Ihr müsst sofort die Rettungsboote erreichen." Als ich meine Tür vorsichtig öffnete, erblickte ich einen riesenhaften jungen Mann mit Schwarz-Goldenen Haar und einem Fuchsschweif so wie die dazu passenden Fuchsohren. Er klopfte höflich jede einzelne Tür ab und ermutigte die Menschen sachlich dazu die Rettungsboote aufzusuchen. Ich war zwar ängstlich wegen der drohenden Gefahr, doch glaubte ich den klaren Worten dieses Mannes. So habe ich es nur dieser Person zu verdanken, dass ich mich zum Deck aufmachte. Ohne ihn wäre ich heute sicherlich in meiner Kajüte gestorben.
Etwa eine Stunde nach der Übernahme saßen die Gouvernante Griswood, ihr Schützling Jolie Graham (19) und deren Mutter Louisa Grahan (42) im Rettungsboot Nummer 3 um aus sicherer Entfernung mit anzusehen, wie das einst so stolze Schiff an der Red Line zerschellte. Sie waren sich alle sicher, dass sie ohne den beherzten Einsatz dieses mutigen jungen Mannes den Schrecken der Amara nicht entkommen sein. Aber auch viele weitere Passagiere beschrieben uns ganz ähnliche Bilder von ihrer Rettung. Jedes Mal wurde uns ein riesenhafter junger Mann beschrieben, dem offenbar die Merkmale einer Fuchszoanfrucht auszeichneten. Zu seinen Namen oder seinen Verbleib ist uns bislang noch nichts bekannt. Doch im Anbetracht der überlebenden Gäste ist ihm eine Heldentat bei Rettungsaktion anzuerkennen
So begann ein Überlebender der Entführung mit folgendem katastrophalen Ausgang in einem Leserbrief an unsere Redaktion seine Eindrücke und Erlebnisse zu schildern. Doch musste dieser werter Herr noch etwas anderes, genauso erschreckendes und kaltblütiges miterleben. Zu seiner eigenen Sicherheit möchte er anonym bleiben. Denn sein Schicksal musste an dem Tag des Anschlages nicht nur einmal am seidenen Faden hängen.
‚Mit einigen Berry in der Tasche verschlug es mich ins Casino. Dort konnte ich einen angenehmen Nachmittag verbringen, einige interessante Bekanntschaften schließen und auch den ein oder anderen Berry verlieren aber auch wieder durch etwas Glück einholen. Nichts ahnend wen ich mir anlachte, versuchte ich nach einigen der zwar durchaus ereignisreichen aber nicht wirklich erfüllenden Stunden mir doch noch eine nette Abendbegleitung zu finden, die ich die Reise genauso versüßen konnte, wie sie es für mich tun würde. Eine jugendgebliebene pinkhaarige Dame und ihre überaus reizende schwarzhaarige Freundin… so glaubte ich in dem Moment. Nach einem Drink, der die Pinkhaarige direkt aus den Socken haute und sich daher lieber zur Ruh legen ließ, begleitete ich beide auf eins der Zimmer. Und dort erlag ich meinem bisher schlimmsten Schrecken. Die schwarzhaarige Schönheit fesselte und knebelte mich, bevor sie sich einfach auf mich schlafen legte!‘
Die Damen konnten nach weiterer Recherche als Zara und Lyreth Buraddo identifiziert werden. Was diese beiden Damen zueinander geführt hatte, ist sowohl dem anonymen Augenzeugen als auch unserer Redaktion ein Rätsel. Bekannt sind beide jedoch durch ungezügeltes Verhalten, was die ansonsten vollkommenen Gegensätze wahrscheinlich vereinen ließen.
‚Am nächsten Tag wachten beide Damen erst am Nachmittag auf… als das Schiff in Schieflage gerat und die Entführung bekannt wurde… doch anstatt sich in Sicherheit zu bringen, begann erst der Horror! Die Schwarzhaarige stach mir mit ihrem Schwert durch beide Beine… lähmte mich dadurch von der Körpermitte hinab! Auch ihre Bekanntschaft sah einfach nur zu… schien mich eher wie ein Experiment zu betrachten, bis ihnen das Feuer in den Gängen auffiel und sie sich lieber den Kämpfen widmen wollten… und mich einfach meinem Schicksal überließen! Sie waren Monster durch und durch! Wenn ein hilfsbereiter Herr mich nicht entdeckt hätte, wäre ich wohl sicherlich an der Red Line wie die restliche Amara zerschellt!‘
Dies ist nur eins der zahlreichen Erlebnisberichten, die an unsere Zeitung herangetragen wurde. Doch aufgrund der vielen Berichte, die aufzeigen, dass die Gefahr an jenem Nachmittag nicht nur von den Terroristen ausging, kommt vermehrt die Frage auf, ob Chaos nicht zu Unheil anstiftet. Hätten die Damen auch unter friedlichen Zeiten zu solchen Taten gegriffen? Hätte Lyreth es gewagt ihrer Blutlust nachzukommen oder hätte Zara nicht doch eingeschritten, wenn sie leichter hätten auffliegen können? Mit dieser Frage wie die äußeren Umstände das Verhalten der Individuen beeinflussen, beschäftigen sich nun einige Verhaltungsforscher, um zukünftige Reisen mit möglichen gewaltbereiten Gästen besser absichern zu können.