“Es war gigantisch! Die Einfahrt des Weltregierungsschiffes flankiert von zwei Kriegsschiffen der Marine war bereits ein Anblick, den man nicht alle Tage zu sehen bekommt. Dann die Ankunft selber, wie Sankt Rednil von Bord getragen wurde. Seine Entourage konnte sich auch blicken lassen. Seine Dienerinnen waren in grazilen Kleidern, farblich perfekt auf die Teppichfarbe abgestimmt gekleidet. Die Familie von Pomp begrüßte den Himmelsdrachen natürlich als Erste und hieß sie auf der Insel willkommen, gefolgt vom hohen Adel der Insel. Auch die ersten Geschenke wurden sogleich überreicht, bevor die gesamte Prozession in Kutschen in die Richtung der Innenstadt und des Schlosses chauffiert wurde. Ein wirklich glamouröser Empfang, ganz eines Himmelsdrachen würdig.”, so der Bericht von Maike Bildhau.
Neben der Königsfamilie und dem Adel der Insel war auch ein großer Teil der Bevölkerung Aloris’ beim Empfang zugegen. Die vielen Schaulustigen jubelten und verfolgten, in sicherer Entfernung hinter Absperrgittern und überwacht von der Marine, das Ereignis. Die Marine durfte sich nach dem Empfang besonders rühmen. Keinerlei Ausschreitungen oder Auffälligkeiten wurden während des gesamten Empfanges im Bereich des Hafens und der Straße zum Stadtzentrum verzeichnet. Nur in den umliegenden Gebieten, welche Wochen zuvor von der Hauptverkehrsachse abgeschottet wurden, kam es zu friedlichen Protesten. Die Protestierenden forderten weiterhin, dass das Geld für den Empfang Sankt Rednils besser für die Armutshilfe und Grundversorgung in den armen Vierteln der Stadt hätte eingesetzt werden können. Zudem wurde in einem Stadtteil ein großes Transparent mit der Aufschrift “1 Milliarde Berry gehen an den Himmel und wir hier unten hungern!” an Ballons in die Luft gelassen. Die Ballons wurden aber bereits nach wenigen Minuten von Scharfschützen der Marine abgeschossen, bevor sie eine nennenswerte Höhe erreichen konnten, und das Transparent konfisziert. Alles in Allem zeigten sich die Sicherheitsbeauftragten und Organisatoren des Jahrhundertempfangs zufrieden. Und auch für die Protestierenden gibt es einen Wermutstropfen, so soll die Abreise des Weltaristokraten mit viel weniger Prunk und nur kurz abgehalten werden.
Aufgrund der vergangenen Ereignisse wird der Kopf der rothaarigen Desirée mit 6.000.000 Berry Kopfgeld dotiert. Zudem konnte man inzwischen herausfinden, dass es sich bei einer der drei anderen Piraten um Pepper Tony Woods von der Insel der Schützen im North Blue handelt. Vermutlich hat ihre Erfahrung mit dem dichten Nebel in ihrer Heimat Norbert, den Nebelschleicher, seinen Vorteil gekostet.
“Sollte die Leiche meiner Gattin gefunden werden, dann hätte ich endlich Gewissheit." Solche und ähnliche Sätze hat Westwind schon oft selbst gehört und noch mehr in Berichten zu lesen bekommen. Die Angehörigen erschrecken sich dabei vor ihren eigenen Worten. Selten laufen diese Unterhaltungen ohne Tränen oder Beschimpfungen. “Das ist nur verständlich. Diese Leute haben eine geliebte Person verloren. Sie wissen nicht, was passiert ist. Immer wieder fragt man sich, was geschehen sein mag. Die verschiedensten Szenarien spielen sich dabei im Geiste ab und in manchen Fällen dauern Ermittlungen Monate, wenn nicht Jahre an... und das ohne konkrete Spuren“, sagt Westwind. Doch wie kann das sein? Jeden Tag werden Leute als vermisst gemeldet. Sei es der Ehepartner, welcher nach einem Streit verschwand. Manchmal auch das eigene Kind, welches Angst hat, nach Hause zu kommen und sich versteckt. Das sind die Fälle, welche sich von selbst aufklären. Dann gibt es noch die, welche durch Ermittlungen ans Tageslicht geführt werden. “Morde. Entführungen. Sklavenhandel. Mit diesen Hürden sehen wir uns bei der Marine tagtäglich konfrontiert. Bestenfalls finden wir die vermisste Person noch, bevor ihr etwas geschieht. Das ist immer unser Ziel. Dennoch gibt es Fälle, in welchen wir keine Spuren haben. Die Personen scheinen wie vom Erdboden verschwunden. In solch einem Fall wünschen sich die Angehörigen lieber ein endgültiges Ende. Eine Aufklärung, statt sich jeden Tag zu fragen, was geschehen sein mag“, führt Westwind aus.
Das Szenario ist wahrlich grausam und doch für viele eine bittere Realität. Wir haben mit Betty Swanstone gesprochen. Ihr Mann Bill zählt zu einem der ungeklärten Fälle. Eines Tages beim Einkaufen, war er spurlos verschwunden. Weder die Verkäufer noch die anderen Kunden haben etwas gesehen. Frau Swanston musste nur die vergessene Butter besorgen. Sie ließ ihren Mann an der Kasse stehen und als sie zurückkam, war er weg. Noch heute ist sie darüber aufgelöst. “Es ist schrecklich. Ich wache auf, greife an die Seite unseres Bettes und denke immer, dass er da sein müsste... aber ich greife ins Leere und dann wird es mir wieder bewusst. Wie ein Schlag auf den Schädel. Er ist weg. Mein geliebter Billy.. und ich weiß nicht warum. Nicht wohin. Wir haben uns nie gestritten. Ich liebe diesen Mann.. liebte.. selbst da weiß ich nicht, was ich sagen soll. Ich hänge noch an ihm“, erzählte Betty und die Frage des Warum, bleibt ungeklärt.
Diese Fälle sind kein Einzelfall. Für einige ist es auch der Versuch, sich ein neues Leben aufzubauen. Nicht jede Insel besitzt ein Einwohnermeldeamt. Ausweise gehören nicht überall zum Alltag. “Sein jetziges Leben hinter sich zu lassen und woanders neu zu beginnen, ist für einige Leute eine echte Option. Abzuhauen ist kein Verbrechen. Dennoch werden durch solche Taten den Angehörigen mehr Schmerz bereitet, als mit einem richtigen Abschied“, so Korvettenkapitän Westwind.
Die Redaktion der Grand Line Post wünscht den Betroffenen ein baldiges Wiedersehen mit ihren Nächsten und vertritt den Standpunkt, dass eine Gesellschaft ohne offene Kommunikation und Rücksicht eine schlechtere ist.
Hinzu kommen Verwerfungen in der Bevölkerung: Nach ersten Informationen scheint sich um den geschätzten Mitbürger Emil Cricles eine Bürgerwehr zu bilden. Ihr Ziel ist es, die Jagd nach dem sagenumwobenen Seeungeheuer zu eröffnen, das laut lokalen Gerüchten diese Erdbeben verursacht und es unschädlich zu machen. Wenn Ihnen also der Sinn nach einem Adrenalinkick auf Monsterjagd steht, zögern Sie nicht und melden sich bei dem Initiator dieser Bewegung. Für körperliche Unversehrtheit kann hierbei nicht garantiert werden, also bedenken Sie dieses Risiko bitte. Selbstverständlich wurde auch zu Berryspenden aufgerufen, um wichtige Güter des Alltags für den Wiederaufbau kaufen zu können.
Unser tiefstes Mitgefühl gilt den Hinterbliebenen dieser Katastrophe.
… Schiffe von weißen Strömungen tagelang mitgerissen werden können und so in völlig fremden Gewässern landen?
… Thrust-Up Streams überall auf der Grand Line ohne große Vorwarnung auftreten können?
- Wurde Ihnen eine der letzten vier Grandlinepost-Ausgaben im Hochseebereich um die genannte Insel zugestellt?
- War einer der Vögel verändert oder aber verletzt?
- Haben Sie Auffälliges beobachten können?
- Sind Ihnen Personen mit gesteigertem Interesse für diese Vögel aufgefallen?
Bitte helfen Sie uns bei der Aufklärung dieses Sachverhaltes. Zum Schutz unserer geschätzten Mitarbeiter sind wir sonst gezwungen, die Zustellung in dem genannten Raum bis auf weiteres einzustellen.
Auch sehen wir uns in Anbetracht der Lage gezwungen, darauf hinzuweisen, dass das Einbehalten unserer Tiere und das Nichtmelden eines Fundes eine Straftat darstellt und durch uns zur Anzeige bei der Marine gebracht wird. Zeitungsmöwen der Grand Line Post sind und bleiben Eigentum der Grand Line Post. Finden Sie eine verletzte oder verirrte Zeitungsmöwe, so kontaktieren Sie uns bitte umgehend. Die Tiere haben ein Zuhause und eine komplexe Sozialstruktur. Sie werden von uns und ihren gefiederten Kollegen schmerzlich vermisst.
Zeitungsmöwen sind in der Regel nicht im Privatbesitz. Ausnahmen stellen ausgemusterte Dienstmöwen dar, welche im Rahmen der Pensionierung verantwortungsvollen Mitmenschen überlassen wurden. Diese Personen sind im Vollbesitz aller nötigen Unterlagen, die sie als neue Besitzer ausweisen. Können angebliche Tierbesitzer diese nicht vorweisen, informieren Sie unverzüglich die nächste Instanz.
Bitte halten Sie in diesem Gebiet die Augen offen und melden Sie uns, sollten Sie eine der Möwen gesichtet haben. Über jeden Hinweis sind wir dankbar. Kontaktieren Sie uns dafür schlicht mit dem Stichwort „Zeitungsmöwe“ auf den üblichen Wegen.