Statt bei der Weltregierung um einen Mitgliedsstatus sowie Hilfe anzufragen, blieb La Nys standhaft. Sie bat bei ihren Landsleuten um Vertrauen, sprach davon, dass Bai Chao und seine Flotte auch nur gewöhnliche Leute seien. Sie versprach Hoffnung. Die eigenen Schiffe wurden mit mehr Kämpfern bemannt, die Bürger erhielten eine allgemeine Grundausbildung, um im Fall der Fälle für einen Einsatz bereit zu stehen. Weiterhin häufte sie Vorräte an. Es wurde rationiert. Die übliche Taktik des Kaisers hatte sich schon herumgesprochen. Diese baut auf das Abschneiden von Versorgungswegen mit der Absicht die Einwohner zur Kapitulation zu nötigen. Dem wollte Felicita entgegenwirken. Bereits dieses Vorgehen missfiel dem Volk.
Vor einem Monat war es soweit. Bai Chaos fünf Schiffe große Flottille hatte Stellung unweit der Insel bezogen. Erneut bot er dem Königreich die Möglichkeit sich zu ergeben, aber die Königin weigerte sich. Mihiro schickte seine eigene Flotte bestehend aus einem Dutzend Schiffen zum Angriff. Darauf entbrannte eine einwöchige Seeschlacht. Die Opfer vom Königreich waren immens. Acht ihrer Zwölf Schiffe sanken. Viele Männer und Frauen starben. Im Gegenzug brachten sie zwei der feindlichen Schiffe zum Kentern. Jedoch sollte dies erst den Anfang dieses Angriffes darstellen. Die königliche Flotte bezog am Hafen Stellung, als ein Bombardement folgte, welches die Insel selbst traf. Immer mehr Stadtteile wurden verwüstet und Felicita zog sich in ihren Palast zurück. Ihr militärischer Berater General Ferdinand Ruiz übernahm und rief die Bewohner zu den Waffen. Sein Plan sah vor, ein Schiff größtenteils mit diesen zu bemannen, während ein Kriegsschiff sich direkt um Bai Chao kümmere. Jedoch waren die Einwohner von den vergangenen Strapazen erschöpf. Diesen missfiel der Umgang vom Königshaus mit ihnen, wodurch eine Revolution in den eigenen Straßen entbrannte. Blut floss und ab da war es für den Piratenkaiser ein Leichtes. Er durchbrach die Barrikaden der Insel und stolzierte mit seinen Leuten durch Mihiro als sei es sein Eigentum. Geübt ließ er verlauten, dass jeder, der seine Waffen niederlege, überleben würde. Genau dies geschah auch. Die Einwohner ließen ihn passieren und er gelangte zum Königspalast. Die Wachen, die sich ihm in den Weg stellten, waren für die Männer und Frauen der Ethergold Dynastie keine Hindernis. Letztlich gelangte er bei Felicita La Nys an und auf Wunsch des Volkes, welches genug hatte, wurde diese exekutiert. Unter einem Wortschwall ließ Bai Chao verlauten, dass wenn La Nys direkt kapituliert hätte, dieser gesamte Kampf zu vermeiden gewesen wäre. Weiter meint er, dass unter seiner Herrschaft, Mihiro zur wahren Größe erblühe. Große Worte für einen gesuchten Kriminellen, doch das Volk ließ sich darauf ein.
Die genaue Zukunft von Mihiro ist noch eine ungewisse. In jedem Fall sprach sich der Piratenkaiser für eine Fortsetzung der Traditionen rund um die Schönheitswettbewerbe aus und er versprach mehr Stabilität für das Land. Aus den zurückliegenden Eroberungen wissen wir, dass er diese Wort einzuhalten weiß. Zumindest bis erste Stimmen gegen seine Führung laut wurden. Dann griff er mit harter Hand durch.
Damit ist dies ein weiterer Sieg für die Ethergold Dynastie unter Bai Chao, dem Piratenkaiser und ein tragisches Ereignis für das anfänglich, aufblühende Königreich Mihiro.
Verehrte Leser, die Welt ist wieder mal ein Stückchen gefährlicher geworden. Die Kapitänin der Slayer Piraten, Sira Salva, ist eine bekannte Verbrecherin mit einem bereits nicht zu verachtenden Kopfgeld, das für ihre Taten spricht. Trotz ihrer grausamen Art schafft sie es, weitere Mitstreiter unter sich zu versammeln. Laut Augenzeugenberichte haben sich zwei weitere Kriminelle der Bande angeschlossen. Seth Nought stellte sich schon auf dem Passagierschiff, welches die Slayer zwei Wochen vorher überfallen hatten, unter den Jolly Roger. Auch dort gab es viele Opfer und nur wenige Überlebende, die von der Tat berichten konnten. Und scheinbar verließ ein riesiger Eisbär die Insel zusammen mit der Crew. Er war wohl Teil der Mannschaft, die sich mit den Piratinnen Jinx und Yuuka Vargen auf dem Marktplatz bekämpft hatte. Unseren Recherchen zufolge lautet sein Name Ragnar Grimfrost.
Wieder Einmal hat diese Bande bewiesen, dass sie keinerlei Moral und Anstand besitzt. Sollten Sie auf einen der steckbrieflich gesuchten Piraten treffen, suchen Sie sich bitte Schutz und verständigen die örtliche Miliz oder die Marine, damit den grausamen Machenschaften dieser Crew endlich ein Ende gesetzt werden kann.
Weiterführende Nachforschungen ergaben, dass es sich bei dem zweiten Tier vermutlich um einen Ascheschreiter namens Rexy handelte, welcher einem verstorbenen Einwohner der Insel gehörte. Der Enkel erinnerte sich noch gut, wie sein Großvater damals empört über das Verschwinden des Tieres war. Vor 30 Jahren kehrte dieser von einem seiner Streifzüge schlichtweg nicht zurück. Sämtliche Suchen blieben erfolglos.
Ascheschreiter seien dafür bekannt, alles zu fressen, was sie finden, erklärte der Zoologe Prof. Dr. Auerhahn jüngst in einer Veröffentlichung. Es wäre denkbar, dass das Tier die Fossilien des Vogels bei einem Streifzug in der Nähe älterer Ausgrabungssenken gefunden habe und beim Versuch diese aus dem lockeren Erdreich zu befreien verschüttet worden sei. Diese Theorie würden auch die Frakturen an den zuordenbaren Knochen unterstreichen. Jene deuten auf stumpfe Gewalteinwirkung, wie bei einem Steinschlag, hin. Wie genau es damals zu dem Unfall gekommen ist und ob dem jungen Archäologen bewusst diese abseits gelegene Grabungsstätte zugewiesen wurde, wird vermutlich dennoch nie gänzlich aufgeklärt werden können.
Von einem Betrugsversuch konnte Dr. Newhamton durch diese Erkenntnisse entlastet werden, doch ob die junge Karriere des Forschers diesen Schlag verkraften wird, muss die Zeit zeigen. Ein Angebot weiter an den Ausgrabungen beteiligt zu werden, schlug er aus. Die Osterinsel bringe ihm kein Glück.
Tarnatos: “Erst einmal möchte ich Ihnen danken, dass Sie meine bescheidene Person zu diesem Interview eingeladen haben, es besteht schließlich nur eine magere Chance von 0.003% als Bürger ein solches zu bekommen. Zu Ihrer Frage: der Arbeitsalltag meiner Person unterscheidet sich durch den Jobwechsel nur sehr geringfügig von dem Vorherigen. Ich stehe auf, ob nun in meinem werten Boot oder in einer temporären Bleibe, mache die Morgenroutine, wie sie wohl zu 75.6% die meisten Menschen vollziehen und sodann begebe ich mich A.: entweder auf den Weg zu einem spezifischen Ziel von mit Kopfgeld ausgesetztem Ziel, oder B.: mache ich einfach ein paar Runden in der Region, wo ich bin, bis zum Abend. Sollte ich entsprechende Individuen mit Kopfgeld sehen, bitte ich Sie mir zur nächsten Marinestation zu folgen... was dann passiert liegt am entsprechenden Individuum. Die Abgabe des Kunden unterscheidet sich lediglich dahingehend, dass ich als Samurai keine Auszahlung, sondern eine Quittung bekomme.”
K. Kolumnus: “Was hat Sie damals bewogen, den Titel als Samurai anzustreben und bis heute zu halten?”
Tarnatos: “Nun, es ist mir leider nicht möglich in die Details zu gehen, jedoch sind die Erleichterung des Dienstweges als direkter Unterstellter der Regierung sowie der juristisch sehr privilegierte Stand dieses Postens zwei große Anreize gewesen.”
K. Kolumnus: “Jüngst haben Sie der Marine in Navarone unter die Arme gegriffen, als dort eine Piratenbande schwere Schäden verursachte. Die Grand Line Post hatte dazu berichtet. Wie kam es zu Ihrer Einmischung?”
Tarnatos: “Oh, das war ein reiner Zufall. Eigentlich wollte ich einen werten Kollegen besuchen, der scheinbar ein paar Probleme juristischer Natur hatte, ob meine Anwesenheit etwas bringen würde, wusste ich zwar zu 66% nicht, aber ein Versuch schien mir nur höflich.
Jedenfalls traf ich deswegen auf die Bande rund um den werten Herrn Asmodeus, und da es als Samurai Teil meiner Arbeitsaufgaben ist, den werten Damen und Herren der Marine zu helfen, ganz zu schweigen vom Kopfgeld der erwähnten Individuen, so habe ich meine Hilfe eingebracht.”
K. Kolumnus: “In diesem Falle zurück zum Vorfall. Man hört immer wieder von Sach- und Personenschäden durch Piraten. Was glauben Sie, bewegt diese Gruppen zu solchen Taten?”
Tarnatos: “Nun, ich denke, es ist die Konsequenz aus ihrem illegalen Beruf. Da sie sich sowieso auf einen Broterwerb ausgerichtet haben, der von der Regierung mit Strafvollzugsmaßnahmen geahndet wird, scheint es wohl vielen nur angemessen auf weitere Übertretungen der Wege des Gesetzes nicht sonderlich viel Aufmerksamkeit zu lenken. Dazu kommt ein gewisses aggressives Potenzial, das eine Korrelation von 86% mit dem Beruf zu haben scheint.”
K. Kolumnus: “Wenn ich Sie richtig verstehe, sind die Hauptgründe also Boshaftigkeit und Zerstörungslust. Klingt oberflächlich, oder?”
Tarnatos: “Oh, ich bin weit entfernt jemandem Boshaftigkeit zu unterstellen und auch das Lustempfinden anderer vermag ich wenig zu beurteilen, jedoch gebe ich Ihnen recht, dass tiefsinnige Gründe eher selten der Grund zu sein scheinen.”
K. Kolumnus: “Neben Piraten gehören zu ihren Zielpersonen auch Einzeltäter oder Mitglieder der Revolution. Haben diese Personen dieselben Motivationen, oder gibt es da Unterschiede?”
Tarnatos: “Bei Einzeltätern bezweifle ich, dass man ein signifikantes allgemeines Raster der Motivation erstellen kann. Die Revolution wiederum ist eindeutig primär politisch motiviert, wie aus dem Namen selbst offensichtlich wird, das bedeutet ein deutlich mehr auf Effekt bedachtes Vorgehen.”
K. Kolumnus: “Über dem allem steht der Schutz der Zivilbevölkerung. Was glauben Sie, muss noch getan werden, um das Ausmaß krimineller Handlungen so weit wie möglich zu reduzieren?”
Tarnatos: “Nun, eine größere Ermunterung und Zusammenarbeit von freiberuflichen Initiativen scheint mir dabei eine besonders gute Vorgehensweise, also insbesondere die Kopfgeldjäger.”
K. Kolumnus: “Was möchten Sie aufstrebenden Figuren raten, die auf eine Laufbahn als Kopfgeldjäger oder gar den Posten des Samurais hinarbeiten? Und was jenen, welche die Gesetzeslosigkeit suchen?”
Tarnatos: “Nun, Ersteren kann ich eine gründliche Analyse eigener und fremder Fähigkeiten nur an den Rat legen, da man leider nur zu 10% mit kooperativen Kunden zu tun hat. Den Gesetzlosen darf ich in meinem Posten wohl kaum Ratschläge geben, außer, dass ich Ihnen nahelege friedlich mit zum Strafvollzug zu kommen. Dies erspart meistens beiden beteiligten Personen körperliche und mitunter auch geistige Schäden.”
K. Kolumnus: “Damit wären wir am Ende meiner Fragen. Gibt es noch etwas, dass nicht erwähnt wurde und dass Sie uns mitteilen möchten?”
Tarnatos: “Ich möchte mich für all die Anteilnahme, die ich durch das allgemeine Publikum erfahren habe, bedanken, auch wenn mir der Grund dafür nicht ganz verständlich ist. Und natürlich bedanke ich mich bei Ihnen nochmals für dieses Interview, werter Herr Kolumnus.”
K. Kolumnus: “Ich danke Ihnen für das Gespräch.”
... die Admiräle Goldener Salamander Erion Varoshi und Roter Kiebitz Kemsyt Echna nicht nur gleich alt sind und beinahe zeitgleich in den Rang des Admirals befördert wurden, sondern diese auch eine erbitterte Konkurrenz seit ihrer Kadettenzeit pflegen?
... eines der erklärten Ziele der Weiße Löwin Cybele Zephirius die Festsetzung des Schwarzen Löwen, des Piratenkaiser Xiliranus Nzeogwu, ist?